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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 84

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 84 — 38. Heinrich Iv. von Frankreich. 1. Die Hugenotten. Die Reformation war von der Schweiz her nach Frankreich gedrungen (s. Nr. 34, 2). Man nannte hier ihre Anhänger Hugenotten. Sie hatten von Anfang an eine schwere Lage, da die große Mehrzahl des Volkes am alten Glauben festhielt, und die französischen Könige mit Strenge gegen die Anhänger der neuen Lehre verfuhren. Doch gehörten auch sehr viele Große des Reiches zu den Hugenotten, so der junge Prinz Heinrich von Navarra, ein Verwandter der Königssamilie. Da beschloß die ränkevolle Königin Katharina, die ihren Sohn, den jungen König Karl Ix., ganz in ihrer Gewalt hatte, die neue Religionspartei völlig auszurotten. „Es ist Zeit," sagte sie arglistig, „daß Friede werde zwischen Katholiken und Hugenotten. Um die Aussöhnung zu besiegeln, will ich dem Prinzen Heinrich von Navarra meine Tochter zum Weibe geben." Der Prinz nahm das Anerbieten an und lud die vornehmsten seiner Glaubensgenossen zur Feier seiner Hochzeit nach Paris. Die Hugenotten kamen zahlreich zu dem Feste in der Meinung, daß nun ihre Bedrängnis ein Ende haben sollte. 2. Die pariser Dluthochzeit. Aber die Königin hatte das Fest nur veranstaltet, um die Angesehensten der Hugenotten auf einmal zu ermorden. Sie bestimmte dazu die Bartholomäusnacht. Die Nacht kam heran. Da läutete plötzlich die Glocke vom Turme einer Kirche nahe dem Schlosse. Das war das verabredete Zeichen. Sogleich stürzten bewaffnete Banden durch die Straßen, jagten die Hugenotten aus den Häusern hervor und metzelten sie nieder. Von den Straßen drang matt in die Häuser und setzte hier das Würgen fort. Der neu vermählte Prinz Heinrich entging nur dadurch dem Tode, daß er sich in eine katholische Kirche flüchtete. Drei Tage dauerte das Gemetzel, das auch in andern Städten Frankreichs nachgeahmt wurde. Das war die Pariser Blut hoch zeit (23.Z24. August 1572). 3. Heinrich von Navarra wird König. Der Zweck der Greueltat wurde nicht erreicht. Die entronnenen Hugenotten scharten sich zusammen und verteidigten sich in befestigten Orten. Bürgerkriege erfüllten das Land mit Blut und Schrecken. Während dieser Kämpfe starben König Karl Ix. und sein Bruder Heinrich Iii., der ihm auf dem Throne gefolgt war. Jetzt war Heinrich von Navarra, das Haupt der Hugenotten, rechtmäßiger König von Frankreich. Allein die eifrigen

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 137

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 137 — gewesen seien, aber nicht ihrer Pflichten; den Gelehrten, daß sie sich hochmütig dem Volke entfremdeten; den Bürgern, daß ihnen Tugend nach Gold stehe, daß ihnen reich und vornehm edler sei als tapfer und gut. — Wie diese beiden und noch viele Gleichgesinnte den Geist, so suchte Ludwig Jahn den Körper zu stählen. Nach der Hasenheide bei Berlin zog er mit den Jünglingen hinaus zum Turnen; indem er ihre Glieder stark und geschmeidig machte, bereitete er sie vor, demnächst die Waffen für des Vaterlandes Befreiung zu tragen: „Frisch, frei, froh, fromm." — Und immer größere Gewalt über die Herzen des Volkes errangen die vorn edelsten Freiheitsdrangs erfüllten Dramen seines i. 1.1805 verstorbnen Lieblingsdichters Schiller: Don Carlos, Jungfrau von Orleans und besonders Wilhelm Teil. „Nein, eine Grenze hat Tyrannenmacht": so klang es wie eine Vorahnung des Kommenden und wie ein Vermächtnis des großen Dichters an fein Volk. > 65, Napoleons Weltherrschaft. Napoleon in Spanien. Nachdem Napoleon Preußen unterworfen hatte, wandte er sich nach Spanien und zwang den König durch List und Gewalt zur Abdankung. Dessen Land gab er seinem Bruder Joseph; Me Krone von Neapel, die Joseph bisher getragen hatte, verlieh er seinem Schwager Mura t. Aber das spanische Volk wollte sich dem ihm aufgedrängten Herrscher nicht unterwerfen; so entstand ein langer hartnäckiger Krieg, in dem Napoleon sehr viele Streiter opferte, ohne die völlige Unterjochung des Landes zu erreichen. 2. Österreichs Freiheitskamps (1809). Während dieses Krieges erhob sich Österreich von neuem, um der ihm drohenden Unterdrückung zu wehren und Deutschland aus feiner Schmach zu retten. Es rüstete mit aller Macht, und fein trefflicher Heerführer, der Erz -herzog Karl, rief das gesamte beutfche Volk zur Wieberherstellung seiner Freiheit auf. Aber Preußen war noch von der französischen Übermacht gefesselt, und der Rheinbunb stellte seine Truppen unter die Befehle seines Gebieters. So stanb Österreich allein. Napoleon gewann rasch nacheinanber mehrere Schlachten und hielt zum zweitenmal seinen Einzug in Wien. Doch sollte die Welt erfahren, daß der fieggefrönte Kriegsfürst nicht nnüberwinblich fei. Der Erzherzog Karl rückte mit einem Heere heran, um die Hauptstabt von dem Feinde zu befreien, und siegte in der blutigen Schlachtbeiaspern. Freilich

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 48

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 48 — Heeres, unbeschreiblich die Trauer des ganzen Volkes, als die Kunde seines Todes nach Deutschland gelangte. — Der Kaiser Barbarossa ist heute am bekanntesten durch eine Sage, die sich freilich ursprünglich auf den Kaiser Friedrich ü. bezogen hat. Im Thüringerland, erzählte man sich, tief unten im Kyffhäuserberge sitze der Kaiser schlafend, das Kinn gestützt auf einen steinernen Tisch, durch den sein Bart gewachsen sei. Den Gipfel des Berges umkreisten Raben; endlich aber werde ein Adler kommen und sie hinwegscheuchen. Dann erwache der alte Barbarossa aus seinem Schlummer und bringe die alte Macht und Herrlichkeit des Deutschen Reiches wieder. — Sehr schön dargestellt ist diese Sage in dem Denkmal auf dem Kyffhäuserberge. 2. Konradin. Dem höchsten Glanze des deutschen Kaisertums fslgtebald der Verfall. Die letzten vierhohenstaufischen Kaiser, Heinrich Vi., Philipp von Schwaben, Friedrich Ii. und Konrad Iv., kämpften fortwährend in Italien, namentlich mit den Päpsten. Es war ein langes furchtbares Ringen, in dem die kaiserliche Macht der stärkeren päpstlichen Gewalt zuletzt erlag. Nach Konrads Iv. Tode war von dem hohenstaufischen Hause nur noch ein unmündiger Knabe übrig, Konradin, d. i. der kleine Konrad. Dessen Erbland, das Königreich Neapel, gab der Papst einem französischen Prinzen. Sobald Konradin in Deutschland zum Jüngling herangewachsen war, zog er mit einem Heere aus, um sein väterliches Erbe wieder zu erobern. Allein er ward geschlagen, gefangen genommen und in Neapel mit seinem treuen Freunde Friedrich von Baden hingerichtet. So unglücklich endete das glorreiche Geschlecht der Hohenstaufen (1268). 3. Ende und Folgen der Kreumge. Nach Barbaroffas verhängnisvollem Zuge in das heilige Land wurden noch mehrere Kreuzzüge unternommen, allein sie hatten keinen dauernden Erfolg. Nach und nach kamen alle christlichen Besitzungen in Palästina wieder in die Hände der Türken. Das war der Ausgang der Kreuzzüge, die beinahe 200 Jahre gedauert und 6 Millionen Christen das Leben gekostet haben. Trotzdem waren diese Heereszüge von den wichtigsten Folgen für ganz Europa. Durch sie lernte man viele bis dahin ganz fremde Länder kennen und mit diesen zugleich die Sitten, Gebräuche und Einrichtungen andrer Völker. Manche Erzeugnisse des Morgenlandes wurden nach Europa gebracht, manche Kunst dahin verpflanzt. Besonders wichtig wurde der Handelsverkehr, der seit jener Zeit von den europäischen Ländern am Mittelmeere mit Asien getrieben würde. Von bett Seestäb ten Italiens, namentlich von Venebig, der Königin des Meeres, gingen ganze Flotten nach dem Mor^enlande, führten Kriegsheere bahin

4. Erzählungen und Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 49

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 49 — erzählte man sich, tief unten im Kysfhäuserberge sitze der Kaiser schlafend, das Kinn gestützt auf einen steinernen Tisch, durch den sein Bart gewachsen sei. Den Gipfel des Berges umkreisten Raben; endlich aber werde ein Rdler kommen und sie hinwegscheuchen. Dann erwache der alte Barbarossa aus seinem Schlummer und bringe die alte Macht und Herrlichkeit des Deutschen Reiches wieder. — Sehr schön dargestellt ist diese Sage in dem Denkmal auf dem Kyffhäuserberge. 2. Kottraötn. Dem höchsten Glanze des deutschen Kaisertums folgte bald der verfall, von den letzten Hohenstaufen waren Heinrich Vl. und Friedrich Ii. kraftvolle Herrscher; dagegen rieben sich Philipp von Schwaben und Konrad Iv. in deutschen und italienischen Kämpfen auf, in denen schließlich die deutsche Kaisermacht zum vorteil der Päpste für einige Jahrzehnte zugrunde ging. Nach Konrads Iv. Tode war von dem hohenstaufischen Hause nur noch ein unmündiger Knabe übrig, Konradin, d. i. der kleine Konrad. Dessen Lrbland, das Königreich Neapel, gab der Papst dem französischen Prinzen Karl von Hnjou. Sobald Konradin in Deutschland zum Jüngling herangewachsen war, zog er mit seinem treuen Freunde Friedrich von Baden aus, um das väterliche (Erbe in Italien wiederzugewinnen. Schon glaubte er in einer Schlacht gesiegt zu haben, da zerstreuten sich seine Krieger zum plündern, und ein hervorbrechender Hinterhalt des Gegners wendete den Sieg zur Niederlage. Konradin und sein Freund wurden auf der Flucht durch verrat gefangen und an Karl von Hnjou ausgeliefert. 3m Angesicht von Neapel, inmitten aller Herrlichkeit und Schönheit von Konradins Landen, ließ sein Gegner das Schaffott erbauen, auf dem die Häupter Konradins und Friedrichs fielen. So unglücklich endete das glorreiche Geschlecht der hohenstaufen (1268). 3. Ende und Folgen der Kreuggiige. Nach Barbarossas verhängnisvollem Zuge in das heilige Land wurden noch mehrere Kreuzzüge unternommen; allein sie hatten keinen dauernden (Erfolg. Nach und nach kamen alle christlichen Besitzungen in Palästina wieder in die Hände der Türken. Das war der Rusgang der Kreuzzüge, die beinahe 200 Jahre gedauert und 6 Millionen Christen das Leben gekostet haben. Trotzdem waren diese Heereszüge von den wichtigsten Folgen für ganz Europa. Durch sie lernte man viele bis dahin ganz fremde Länder kennen und mit flnbrä, Lrzählungen aus der deutschen Geschichte, flusg. B. 4

5. Erzählungen aus der deutschen Geschichte - S. 49

1896 - Leipzig : Voigtländer
— 49 — Berges umkreisen Raben; endlich aber wird ein Adler kommen und sie hinwegscheuchen. Dann erwacht der alte Barbarossa aus seinem Schlummer und bringt die alte Macht und Herrlichkeit des deutschen Reiches wieder. 5. Konradin. — Die letzten vier hohenstanfischenkaiser hatten fortwährend in Italien, namentlich mit den Päpsten, zu kämpfen. Es war ein langes, furchtbares Ringen, in welchem die kaiserliche Macht der stärkeren päpstlichen Gewalt zuletzt erlag. So folgte dem höchsten Glanze des Kaisertums bald fein Verfall. Als endlich von dem hohenstanfischen Hanse nur mehr ein unmündiges Knäblein, K o n r a d in, d. i. der kleine Konrad, übrig war, gab der Papst dessen Erbland, das Königreich Neapel, an einen französischen Prinzen. Zwar zog Konradin, sobald er in Deutschland zum Jüngling herangewachsen war, mit einem Heere aus, um sein väterliches Erbe wieder §it erobern; allein er ward geschlagen, gefangen genommen und in Neapel wie ein Verbrecher hingerichtet. So unglücklich endete das glorreiche Geschlecht der Hohenstauseu. 6. Ausgang und Folgen derkreuzzüge. — Es erfolgten noch mehrere Kreuzzüge; allein dieselben hatten keinen dauernden Erfolg. Nach und nach kamen alle christlichen Besitzungen in Palästina wieder in die Hände der Türken. Das war der Ausgang derkreuzzüge, die beinahe 200jahre dauerten und 6 Millionen Christen das Leben kosteten. Doch waren diese Züge nicht ohne wichtige Folgen für ganz Europa. Durch sie lernte man bis dahin ganz fremde Länder kennen und mit diesen zugleich die Sitten und Einrichtungen fremder Völker. Manche Erzeugnisse des Morgenlandes wurden nach Europa gebracht, manche Kunst dahin verpflanzt. Der Handel gewann eine größere Ausdehnung, und zahlreiche Städte erhoben sich hierdurch zu blühendem Wohlstand. Vor allen Dingen aber förderten die Kreuzzüge die Macht der Kirche und des Papstes. Sie wurden ja von der Kirche angeregt, zu ihrer Ausbreitung und Verherrlichung unternommen, und die Päpste galten als ihre obersten Leiter. Hierdurch wurde erreicht, was Gregor Vii. erstrebt hatte: der Glanz der päpstlichen Gewalt verdunkelte alle mit* Andrä, Deutsche Geschichte. Ausg. B. 4

6. Das Mittelalter - S. 79

1896 - Leipzig : Hirt
69. Die wichtigsten auerdeutschen Lnder. 79 ( 62, 2, d) und Ludwig Ix. der Heilige ( 63, 6). 1328 starb die gerade Linie der Capetinger aus. Als darauf die Seitenlinie der Valois (13281589) zur Re-gierung kam, erhob der englische König Eduard Iii., der ebenfalls 1589-mit den Capetingern verwandt war, Anspruch auf den franzsischen Thron und begann einen Krieg gegen Frankreich, der mit Unter- 133g brechungen der hundert Jahre dauerte (13391453). Die Eng- bis lnder machten groe Fortschritte in Frankreich. 1429 hatten sie den 1453-ganzen Norden bis zur Loire inne und belagerten Orleans, den Schlssel zum Sden. Der unentschlossene Karl Vii. wute nicht zu helfen, seine eigene Mutter Jsabeau und Herzog Philipp von Bur-gund waren auf die Seite der Feinde getreten. Da erschien dem be-drngten Lande eine Retterin in Jeanne Darc aus Domremy an der Maas. In begeisterter Zuversicht auf ihre gttliche Sendung 1429. scharte sie die ihr vertrauenden Krieger um ihre Fahne, entsetzte Orleans und fhrte Karl Vii. siegreich zur Krnung nach Reims. Zwar geriet die Jungfrau von Orleans" in die Hnde der Feinde und wurde 1431 zu Rouen von franzsischen Richtern als Hexe ver-1431. urteilt und verbrannt, aber das Glck der Englnder war vorber; bald waren sie aus Frankreich verdrngt. Wie sind die Erfolge der Jungfrau von Orleans zu erklären? wie ihr unglck-liches Ende? Schon Karl Vii. errichtete ein stehendes Heer, welches ein wesentliches Mittel zur Krftigung des Knigtums wurde. Nach dem Tode Karls des Khnen von Burgund und dem Kriege gegen Maxi-milian von sterreich ( 68, 3) war Frankreich geeinigt und stark. 2. England. Die Angelsachsen ( 47, 4), im 7. Jahrhundert zum Christentum bekehrt ( 48, 5), bildeten sieben kleine Staaten, welche im 9. Jahrhundert zu einem Knigreich England (Angelland) vereinigt wurden. Auch das geeinigte England vermochte sich nicht gegen die Angriffe der Dnen (vergl. 53, 3) zu schtzen, bis Al-fred der Groe um 900 auftrat. Er war groß als Kriegsheld, indem er die ruberischen Eindringlinge zur Ruhe wies, grer als Jj ' Friedensfrst, indem er heilsame Staatseinrichtungen traf und Kirchen und Schulen stiftete. Nach seinem Tode kamen immer neue Scharen der alten Feinde beutegierig bers Meer, und im 11. Jahrhundert wurde England fr mehrere Jahrzehnte der Dnenh errschast unter-worsen. Knut der Groe (vergl. 58, 1, b) vereinigte mit Dnemark England und Norwegen zu einem Reiche. Nach seinem Tode kamen wieder die Angelsachsen zur Herrschaft in ihrem Lande, aber nur aus kurze Zeit, denn 1066 brachte Wilhelm der Eroberer von 1066.

7. Das Mittelalter - S. 54

1896 - Leipzig : Hirt
54 Vierte Periode. Die Zeit der Kreuzzge und der Hohenstaufen. Nachdem er während der Belagerung den Deutschen Orden ( 61, 7) gestiftet hatte, wurde er nebst einem groen Teile des Heeres von einer Seuche dahingerafft. Da kamen die Könige Philipp Ii. Augustus von Frankreich und Richard Lwenherz (Heinrichs des Lwen Schwager) von England mit der Blte ihrer Ritterschaft zu Schiffe an. Den vereinten Anstrengungen gelang die Eroberung der Stadt. Die Deutschen aber und bald darauf auch die Franzosen, durch das hochfahrende und bermtige Auftreten des englischen K-nigs gereizt, kehrten nach Hause zurck. Richard Lwenherz mute 1192. sich damit begngen, mit Saladin einen Vertrag zu schlieen, dem-zufolge den Christen der ungestrte Besuch der'heiligen Orte zuge-standen wurde. 63. Die Zeit der spteren Hohenstaufen. 1190 i Heinrich Vi U90-^97. a) Nach Barbarossas Tode er-1197. Hofren sich unter Fhrung des alten Lwen von Brauuschweig alle Feinde einer starken Reichsgewalt. Sie schloffen ein Bndnis gegen den jungen Kaiser und hofften aus thatkrstige Untersttzung von Richard Lwenherz. Aus dieser bedrohten Lage wurde Heinrich Vi. dadurch gerettet, da Richard, der auf der Rckkehr vom heiligen Lande vom Sturme verschlagen war und als Pilger verkleidet durch Deutschland nach England zurckkehren wollte, in sterreich ausge-griffen und dem Kaiser ausgeliefert wurde. Die Fürsten wagten jetzt nichts zu unternehmen, der englische König erhielt nach einjhriger Gefangenschaft auf Schlo Trifels seine Freiheit (Sage vom Snger Blondel), und der Kaiser vershnte sich mit Heinrich dem Lwen und stellte dadurch seine Macht in Deutschland wieder her. Des Lwen Sohn Heinrich vermhlte sich mit des Kaisers Nichte Agnes von der Pfalz. b) Ebenso glcklich unterdrckte Heinrich Emprungen im sizi-lischen Reiche, dem Erbe seiner Gemahlin. Nichts schien dem hoch-strebenden Kaiser mehr im Wege zu stehen; da raffte ihn während der Vorbereitungen zu einem Kreuzzuge in Messina der Tod hinweg. 2. Philipp von Schwaben, Otto von Braunschweig und Inno-cenz Iii. a) Fr Heinrichs dreijhrigen Sohn Friedrich bernahm 1198 Philipp von Schwaben (Stammtafel!) die Regierung und lie 1208 ^ fgenden Jahre, um seinem Hause die Krone zu erhalten, ' von seinen Anhngern zum König (11981208) whlen, während ""bi? ^te welfische Partei Otto von Braunschweig als Gegenknig 1215. (11981215) aufstellte. Philipp war, wie die meisten Staufer, fein-

8. Das Mittelalter - S. 55

1896 - Leipzig : Hirt
63. Die Zeit der spteren Hohenstaufen. 55 gebildet und leutselig, Otto tapfer und trotzig wie sein Oheim und Bundesgenosse Richard Lwenherz. Philipp wurde von Papst Inno-cenz Iii. in den Bann gethan, erlangte aber trotzdem immer mehr das bergewicht in dem zehnjhrigen Brgerkriege, welcher das Reich durchtobte und die Gemter verwilderte, während Walther von der Vogelweide, der begeisterte Snger deutscher Zucht und Tugend, vergebens seine Klagelieder ertnen lie der die Zerrissenheit des Reiches und den Verfall der Sitten. Als Philipp dem vlligen Siege nahe war, wurde er von einem Privatfeinde ermordet. Vergleiche die Lage des deutschen Reiches in den Jahren 983, 1056 und 1197. b) Innocenz Iii., 11981216, ein einsichtsvoller und sitten-1198 strenger Mann, war der gewaltigste Papst seit Gregor Vii. Er nahm die Stellung eines Schiedsrichters in Europa ein, wozu die Umstnde so gnstig wie mglich waren. Nicht nur konnte er in Deutschland bei den herrschenden Thronstreitigkeiten seinen Einflu erfolgreich in die Wagschale werfen, sondern er gewann auch die Lehnshoheit der Unteritalien, Aragonien und England. Er veranlate den vierten (sogenannten) Kreuzzug (12021204), der von franzsischen und 1202 italienischen Rittern von Venedig aus unternommen wurde. Sie fuhren 1204. statt nach Palstina nach Konstantinopel. Gegen die Sekten, welche zum Teil infolge des Verkehrs mit Andersglubigen in den Kreuzzgen bedeutend zunahmen, setzte er auf einer Kirchenversammlung in Rom die Inquisition ein. Eine besonders wirksame Untersttzung in der Bekmpfung der Sekten fand er in den zu seiner Zeit gestifteten Bettelorden der Franziskaner und der Dominikaner (oder Predigermnche). Doch haben sich die damals weit verbreiteten Waldenser (genannt nach ihrem Stifter Petrus Waldus in Lyon) bis heute in Piemont erhalten. Die Albigenser in Sdfrankreich (genannt nach ihrem Hauptort Albi) dagegen wurden ausgerottet. c) Nach König Philipps Tode wurde Otto Iv. allgemein anerkannt. Er entzweite sich mit dem Papste, als er sich zur Eroberung Unteritaliens anschickte, und wurde in den Bann gethan. Da fielen die Fürsten von ihm ab und whlten Friedrich von Sizilien, der unter der Vormundschaft des Papstes in seinem Erblande zu einem kenntnisreichen, geistvollen Jngling herangewachsen war. 3. Friedrich Ii., \2\5h250. a) Fnfter Kreuzzug, 1228 1215 bis 1229. Den bei seiner Krnung gelobten Kreuzzug verschob Friedrich ^50. von einem Jahre zum andern, um erst die inneren Angelegenheiten

9. Das Mittelalter - S. 57

1896 - Leipzig : Hirt
63. Die Zeit der spteren Hohenstaufen. 57 Untergang der Hohenstaufen. Konrad Iv., 1250 1254, 1250 Friedrichs Sohn und Nachfolger, starb in Italien. Im Mischen Reiche fhrte fein Bruder Manfred die Regierung fr Konrads Sohn, den unmndigen Konradin, der in Deutschland erzogen wurde. Allein der Papst belehnte Karl von Aujou, den Bruder des franzsischen Knigs Ludwig Ix., mit Unteritalien. Manfred fiel im Kampfe gegen ihn. König Karl machte sich durch grausame Regierung verhat, so da die Groen des Reiches endlich den sechzehn-jhrigen Konradin aufforderten, fein Erbe in Besitz zu nehmen. Kon-radin kam mit einem mhsam geworbenen Heere, verlor die Schlacht bei Tagliacozzo, wurde gefangen genommen und zu Neapel ent-hauptet, 1268. 1268. Welche Eigenschaften sind den wichtigsten Staufern gemeinsam? Wodurch ging das Geschlecht der Staufer unter? 5. Das Zwischenreich, 12541273. Nach Konrads Iv. Tode 1254 whlte in Deutschland ein Teil der Fürsten fr Geld einen englischen ^bis^ Prinzen, ein anderer einen spanischen zum König. Beide waren ohne Bedeutung. Das Reich befand sich in voller Auflsung. Denn die Fürsten, die es verlernt hatten, sich einem gemeinsamen Gesetze unterzuordnen, bekmpften einander nach dem Faustrecht". Die Ritter entarteten zu Rubern; sie lebten, seit der Eifer fr die Kreuzzge erkaltet war, vom Stegreif". Die Städte waren auch in Deutschland zu grerer Machtentfaltung gelangt; aber Handel und Verkehr waren durch die allgemeine Unsicherheit gnzlich gestrt. Vergleiche den Zustand des Reiches beim Ausgange der schsischen, der frn-tischen und der hohenstaufischen Kaiser. Suche die Ursachen des Verfalls 1) in der Verfassung; 2) in der Verbindung mit Italien. Mit welchem Rittergelbde steht das Raubrittertum in seltsamem Widerspruche? 6. Die letzten Areuzzge. Jerusalem blieb nicht lange im Besitze der Christen. Aber in dem Kampfe gegen das Papsttum und seine Verbndeten konnten die Staufer an eine Wiedereroberung nicht denken. Dagegen unternahm König Ludwig Ix., der Heilige, von Frank-reich noch zwei Kreuzzge, den sechsten 1248 gegen gypten, welches 1248. man richtig als Schlssel des heiligen Landes erkannt hatte, und den siebenten 1270 gegen Tunis. Beide waren erfolglos. 1291 ging 1270. auch Accott, die letzte Besitzung der Christen in Palstina, ihnen verloren. 129l Stelle die sieben Kreuzzge zusammen. 7. Folgen der Areuzzge. Der Zweck der Kreuzzge wurde nur vorbergehend erreicht; aber ihre Wirkungen griffen tief ein in das Leben der europischen Kulturvlker.

10. Das Mittelalter - S. 80

1896 - Leipzig : Hirt
80 Fnfte Periode. Ausgang des Mittelalters. der Normandie durch die Schlacht bei Hastings das Land in seine Gewalt und erffnete damit die Reihe der normannischen Könige. Unter ihnen begannen die Angelsachsen mit den normannisch-franzsischen Einwanderern zur englischen Nation zu verschmelzen. Wie ist die englische Sprache entstanden? U54. 1154 erbte Heinrich Il aus dem franzsischen Hause Anjou-1171. Plantagenet die Krone. Er begann 1171 die Unterwerfung Irlands. Sein Sohn Richard Lwenherz wurde durch den dritten Kreuzzug berhmt. Dessen Bruder Johann ohne Land erkannte den Papst als seinen Lehnsherrn an ( 63, 2, b) und bewilligte den 1215. englischen Baronen 1215 den groen Freiheitsbrief", welcher die Grundlage der freien englischen Verfassung wurde. Unter seinem Nachfolger erhielten auer den geistlichen und weltlichen Lords auch die Ritterschaft und die Städte Zutritt zum Parlament (Oberhaus und Unterhaus), welches durch den unter Eduard Iii. ausbrechenden groen Krieg gegen Frankreich (siehe oben) an Rechten nur gewann. 3. Spanien. Im 11. Jahrhundert zerfiel das Kalifat von Cor-dova ( 50, 4), und die Araber, verweichlicht und uneinig, wurden immer mehr von den Christen zurckgedrngt, deren Glaubenseifer und Rittersinn durch die Heldeuthaten eines Cid Campeador 1099. (f 1099) lebendig erhalten wurde. Unter den christlichen Reichen, welche sich aus der Halbinsel bildeten, waren Kastilien, Arago-nien und Portugal die bedeutendsten. Infolge der Vermhlung der Jsabella von Kastilien mit Ferdinand dem Katholischen Um on Aragonien erfolgte um 1480 die Vereinigung beider Reiche zu 1492.' einem Knigreiche Spanien. Von ihnen wurde 1492 Granda, die letzte Besitzung der Araber in Spanien, erobert. Wie ersetzte der Islam im 15. Jahrhundert im Osten Europas, was er im Westen verlor? 70. Kiicktick. Der bergang vom Altertum in das Mittelalter war ein sehr allmhlicher. Die griechisch-rmische Welt hatte sich berlebt; das Christentum hatte dem Leben einen neuen Inhalt gegeben. Unterdessen waren in frischer Waldursprnglichkeit die Germanen aufgewachsen, mit den besten geistigen und sittlichen Eigenschaften ausgerstet, der hchsten Krastentwickelung fhig. Kein anderes Volk konnte Trger des Christentums werden. Zu dieser Aufgabe wurden die Germanen geschickt gemacht durch die Vlkerwanderung, die dem rmischen
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